Die Reise geht weiter 

„A journey never ends“, und ganz besonders gilt das dann wohl für unsere Innovation Journey. Was für intensive Tage in San Francisco und im Silicion Valley! Sehr inspiriert landen wir voller Ideen und mit langen ToDo-Listen für Follow-Ups doch etwas geschafft am Münchener Flughafen.

Im Airport Center gibt es erst einmal frische Luft, und schon das High Tech-Flair setzt Zeichen: Diese selbstbewusste Region muss sich vor niemandem verstecken. Vielleicht erlebt das der eine oder die andere Messebesucherin ähnlich, wenn sie in München ankommt. Wir freuen uns jedenfalls sehr darauf, unsere Innovation Journey hier gemeinsam mit vielen anderen fortzusetzen.

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„Die Kundenerwartungen systematisch und belastbar übertreffen.“

Messen laufen heute sehr erfolgreich – und dennoch schöpfen sie ihr volles Potenzial noch nicht vollkommen aus. Weitere Wachstumsmöglichkeiten gibt es im Heimatmarkt, im Ausland, und auch im Digitalen Bereich. Worauf es in diesem ankommt, erklärt Dr. Markus Dirr, der im Januar 2017 als Chief Digital Officer (CDO) bei der Messe München beginnt.​​

Design Thinking: Aus Nutzersicht überzeugende Lösungen entwickeln

Die letzte Station auf unserer Reise ist das Hasso Plattner Instiute of Design in Stanford, kurz: die d.school. Sie wurde 2005 gegründet, weil das Ausmaß und die Komplexität der Herausforderungen in der Welt immer größer werden und deren Lösungen immer seltener aus einem einzelnen Fachbereich kommen. Worauf es ankommt, ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Innovatoren, die die Welt nicht nur so sehen wie sie ist, sondern auch so wie sie sein könnte. Die d.school bietet Standford-Studenten verschiedener Fakultäten dazu ein Umfeld, das in hohem Maße ihre Kreativität fördert.

Wir gehen durch die vielen verschiedenen, offenen Arbeitsräume, in denen Teams ihre Produkte entwickeln, immer eng an klar identifizierten Problemen in der realen Welt orientiert. Vom innen ausgepolsterten Lieferwagen, über Flächen mit Werkbänken und jeder Menge Werkzeugen bis hin zur großen Halle steht für jede Aktivität der richtige Raum zur Verfügung. Die Räume sind ganz einfach gehalten, erinnern darin fast an kleine Messehallen: Jedes Team soll sich schnell einrichten, Dinge mitbringen, gestalten und wieder umgestalten können. Überall hängen Tafeln zur Visualisierung. Egal ob Problemstrukturierung, Customer Journey oder aktueller Projektfortschritt – alles wird festgehalten und für das Team sichtbar und erlebbar gemacht. 

All das ist heute nicht mehr brandneu, es hat sich in vielen Bereichen bereits zur Standardmethode entwickelt. Mit dem UnternehmerTUM haben wir in Garching inzwischen ähnliches vor der Haustür. Dennoch ist es in dieser Dichte beeindruckend. Und es schließt sich ein Kreis: Ganz zu Beginn unserer Reise hatten wir bei Eventbrite in San Francisco gesehen, wie größere Unternehmen erfolgreich damit arbeiten.

Wie kommt das Neue in die Welt?

Der Dauerregen heute ist nach einem herzlichen Empfang bei Tina Seelig schnell vergessen. Die Stanford-Professorin erklärt uns, wie aus dem Zusammenspiel von Phantasie, Kreativität, Innovation und Entrepreneurship bahnbrechendes Neues entsteht. Wir diskutieren mit ihr die Erkenntnisse unserer Reise und freuen uns über ihre vielen praktischen Tipps: Immer mit der Beobachtung des Kunden beginnen. Sein Problem genau verstehen. Nicht die erstbeste Lösung nehmen, sondern aus 100 Lösungen die beste auswählen. Weniger auf Meinungen hören, dafür Daten sprechen lassen. Und immer wieder in möglichst frühem Stadium und mit einfachen Mitteln: testen, testen, testen.

Von virtuellen und realen Netzwerken 

Mit weit über 400 Mio. Mitgliedern in aller Welt ist das soziale B2B-Netzwerk LinkedIn eine feste Größe im Silicon Valley. Ähnlich wie Messen die Menschen im wirklichen Leben verbinden, bringt LinkedIn Fach- und Führungskräfte im Netz miteinander in Kontakt und sorgt dafür, dass sie noch produktiver und erfolgreicher sein können. Die Angebote dazu gehen inzwischen weit über eigene Premium-Profilseiten oder das Recruiting hinaus und reichen bis hin zu individuell passgenauen Schulungsmöglichkeiten. Die dürften LinkedIn auch intern sehr dabei geholfen haben, das dynamische Wachstum zu bewältigen: Rund 90% der inzwischen 11.000 Mitarbeiter sind seit weniger als 4 Jahren an Bord.

German Innovators: Zugang schaffen zur Startup-Szene

Als Tor für deutsche Unternehmen ins Silicon Valley versteht sich German Innovators. Managing Partner Oliver Hanisch und sein Team helfen Mittelständlern und größeren Unternehmen, mit für sie relevanten Startups ins Gespräch zu kommen und Partnerschaften erfolgreich zu gestalten. Das geht von Trendscouting über eine Innovation Academy und Intrapreneurship-Programme bis hin zur Unterstützung beim Aufbau ganzer Teams. Hanisch sieht dabei eine stark wachsende Nachfrage aus der Industrie, sich mit disruptivem Wandel auseinander zu setzen.

Klaus Dittrich: „Eine wichtige Erfahrung“

Für Klaus Dittrich ist die Innovation Journey nach San Francisco und ins Silicon Valley  eine große und wichtige Erfahrung. Der Münchener Messechef weiter: „Wir haben viele Anregungen mitgenommen für neue Kooperationen, aber auch dazu wie wir uns im Unternehmen weiter entwickeln.“​​

„Wir machen halt.“

Roman Weishäupl hat in seiner Karriere als Trendscout und Internet-Unternehmer schon verschiedene Apps gelauncht. Nun arbeitet er mit seinem Team an seinem neuesten Produkt: SafeRoom ist ein End-to-end verschlüsselter Messenger für Geschäftskunden. Wir kommen mit dem 37-jährigen Frankfurter, der seit 2012 in San Francisco lebt, auch auf die Startup-Szene zu sprechen. Der Pool an Talenten sei unglaublich, das Klima ideal. Alle stellten ihre aktuellen Produkte immer wieder einander vor, gäben Einblicke in ihre Ideen und Entwicklungen. Nach einer kurzen Pause ergänzt er: „Und… wir machen halt.“

Open House bei Target

Was sich im Smart Home heute schon alles realisieren lässt, zeigt die Handelskette Target in ihrem viel gelobten Open House. Über das Netz sind Produkte unterschiedlichster Hersteller von der Glühlampe (gerne auch farblich frei einstellbar, oder mit integrierten Lautsprechern) über Babykameras, Kaffeemaschinen, Kochtöpfe, Sprinkler, Türklingeln bis hin zu Schließanlagen miteinander verbunden. Besucher können all das in minimalistisch mit viel Plexiglas gestalteten Showrooms per Tablet bedienen, testen und auch dann auch direkt erwerben. Wir nehmen Anregungen mit, sehen aber vom Kauf ab und eilen zum nächsten Termin.